Aus dem Jahre 826 ist uns die sog. Quartinus-Urkunde erhalten, in der unser Dorf als „Torrentes“, d.h. Ort am Gissbach erwähnt wird. In alten Urkunden wird die Bezeichnung „Unsere liebe Frau in Trens an der Lahn“ öfters gebraucht. Welche Völkerschaften im Wipptal im ersten Jahrtausend lebten, wissen wir nicht; vielleicht ist der Name Valgenäun eine Erinnerung daran: das Kirchlein zum Heiligen Valentin südlich von Trens trägt diesen Namen. Nach der Völkerwanderung und der bajuwarischen Landnahme (um 590) nahmen die romanisierten Isarki und Breones die deutsche Sprache an. Zahllose Orts- und Flurnamen legen Zeugnis von der Urbevölkerung ab (Mauls, Senges, Gansöhr, Flains, Telfes, Pfitsch, Thuins, Schmuders, Raminges, Tschöfs u.a.m.). Wahrscheinlich wurde im oberen Eisacktal bereits im 6. Jh., ausgehend vom Missionszentrum von Säben oberhalb Klausen (Bischof Ingenuin gest. 605), das Christentum verkündet. Im 10. Jh. wurde der Bischofssitz von Säben nach Brixen verlegt (Bischof Albuin, gest. 1006). Seitdem gehört Trens mit seiner Mutterpfarre Stilfes zum Bistum Brixen (seit 1964: Diözese Bozen-Brixen, Südtirol). Das Patrozinium zu den Apostelfürsten Petrus und Paulus in Stilfes weist auf hohes Alter hin; allerdings ist der erste Pfarrer, Konrad erst 1214 erwähnt. Am 11. März 1939 wurde Trens durch das zähe Bemühen des Expositus Rudolf Maria Kruckenhauser selbständige Pfarrei. Am Joseftag des gleichen Jahres wurde obgenannter Expositus als erster Pfarrer von Trens eingesetzt (gest. am 24. März 1954). Ihm folgte als Wallfahrtspfarrer Konrad Dorner (geb. 1911 in Welsberg, gest. 2001) bis 1989. Pfarrer Kruckenhauser und Dorner waren große Marienverehrer. Seit 1989 wirkt Pfarrer Paul Neumair in der Pfarrei Maria Trens.
Ein kleines Freskenmedaillon in der Pfarrkirche (gemalt von J.B. Oberkofler) zeigt die Legende von der Entstehung der Wallfahrt: ein Bauer findet unter dem Geröll einer Mure unversehrt eine Marienstatue. Die in der Nähe des Kulturhauses befindliche Auffindungskapelle erinnert heute noch an dieses wunderbare Ereignis. Der Legende nach trug der Bauer das Marienbild in sein Haus und verehrte es zusammen mit seiner Familie. Doch am nächsten Tag fand man die Marienstatue in der neben der Pfarrkirche stehenden quadratischen Dorfkapelle aus dem Mittelalter. Man brachte die Marienstatue wieder zurück auf den Bauernhof, doch am nächsten Morgen befand sie sich neuerdings in der Kapelle. Aufgrund dieser Ereignisse kamen immer mehr Pilger, und so entstand die Wallfahrt.
In einer Urkunde vom 10. September 1345 verleiht der päpstliche Hof zu Avignon Ablässe für den Kirchenbau. Es ist gewiss, dass Teile des Kirchengebäudes aus der Mitte des 14. Jh. noch vorhanden sind (Langhaus und einige Geschosse des Turmes).
Vielleicht steht die Marienkapelle auf der Apsis des mittelalterlichen ältesten Kirchenbaues? Um das Jahr 1498 hat der Pfarrer Johannes Aerb die Kirche um den Chor erweitern lassen. Eine Reihe von Steinmetzzeichen am Triumphbogen und an den Fensterlaibungen der Chorfenster außen geben davon Zeugnis. Das Wappen des Pfarrers Aerb, der in Stilfes begraben ist, befindet sich in Form eines großen A zusammen mit dem Rundmedaillon des Namens Jesu und dem Wappen der Jöchl (halbes Rind) am Scheitel des Westportals von der Pfarrkirche Trens mit der Jahreszahl 1498.
Der nach Süden gerichtete Chor der Kirche sowie die Portale, die in den älteren Bau eingebaut worden sind, stammen aus der Werkstatt des Adam Scheiter, Sohn des Baumeisters Thomas. Von Adam Scheiter stammen auch die Entwürfe für die Vollendung des Sterzinger Pfarrlanghauses und für die Kirchen von Valgenäun, Jaufental (1516), Thuins (1511), Ober- und Untertelfes, sowie die reizvolle Knappenkapelle St. Barbara in Gossensass (1515).
Die Rückwand der Kirche wird von einer zweigeschossigen Empore eingenommen, die auf zwei zierlich gedrehten Säulen aus strahlendem Ratschingser Marmor ruht. An der Rückwand entsprechen den Säulen zwei Wappenschilder an den Wölbungsfüßen (Jöchl und Anzinger).
Nach dem Niedergang der Wallfahrt in den Wirren der Reformation im 16. Jh. erlebte sie eine neue Blüte in den schweren Zeiten des 30-jährigen Krieges. Tausende von Bergknappen lebten nach 1500 in der Sterzinger Gegend und folgten der neuen Lehre Luthers. Beim Bauernaufstand 1525 wurden das Deutschhaus in Sterzing und der Widum von Stilfes geplündert; dann trat Ruhe ein. Unter Pfarrer Melchior Frum (1572-96) fanden 1577 und 1582 bischöfliche Visitationen statt. Die Seelsorger der Urpfarre Stilfes hatten seit dem 17. Jh. auch die Würde eines Rural- oder Landdekans inne; Johann Rämblmayr (1612-17) war der Erste. Unter dem Dekan Gabriel Fraissl (aus einer reichen und angesehenen Sterzinger Familie; 1634-61) nahm die Wallfahrt großen Aufschwung. Er gründete eine Rosenkranzbruderschaft, der viele prominente Leute beitraten. Er verfasste ein Urbar (Liste) um 1650, an dessen Ende auch die Verpflichtungen aufgezählt sind, die der Kooperator hat. Darin ist auch die Rede von Chorsängern und vom Organisten, der auch in Trens „Orgel schlagen muss“. Es gab immer wieder Rivalitäten zwischen den beiden Seelsorgestationen Stilfes und Trens; aber an Marienfesten wurde der Hauptgottesdienst mit Predigt und Amt sowie die nachmittägliche Vesper oder Rosenkranz in Trens gehalten. In einem 1636 verfassten Kalendarium wird die von Georg Fraissl 1659 gestiftete Monatsandacht genau geschildert, wobei besonders die Abhaltung von Prozessionen und Umgängen charakteristisch ist.
1644 erbaut Georg Fraissl eine neue Sakristei (zum Jubiläum 1928 wurde eine größere Sakristei angefügt), ließ die mittelalterliche Friedhofskapelle restaurieren, die von Bischof Jesse Perckhofer 1648 eingeweiht wurde. Auf diesen frommen Mann geht auch die Errichtung der Kapelle zurück, die an der Landstraße auf dem Weg nach Sterzing die Fuhrleute (Pracker, Tschanderer, Liener) und Pilger an Maria erinnern sollte. Wegen eines Gefechts in den Tiroler Freiheitskriegen heißt sie „Reiterkapelle“. Auf dem Weg nach Mauls begegnet uns noch die Fiechter-Kapelle, vor Stilfes die Lourdes-Kapelle mit einem Nepomukrelief an der Fassade. Neben dem neuen Pilgerweg zur Wallfahrtskirche steht ein Marmorbildstock mit einer Schmerzhaften. Diesen Weg im Angesicht des uralten Oaslerhofes (im Haus steckt ein mittelalterlicher Turm) gingen viele Pilger sogar auf den Knien!
Dekan Fraissl hatte volles Vertrauen beim Bischof und unternahm in seinem Auftrag eine Visitationsreise im Jahre 1653. Einem Bericht (veröffentlicht von Georg Schmid, Innsbruck 1914) ist zu entnehmen, dass damals auch die Seelsorgestationen von Terenten, Weitental, Rodeneck, Lüsen, Meransen mit Mühlbach, Pens und Reinswald im Sarntal zum Dekanat Stilfes gehörten. Von der Trenser Kirche heißt es im Jahre 1653: Filialkirche der Pfarre Stilfes zu Ehren Mariens mit fünf Altären; der Hochaltar Mariä Himmelfahrt. Mit ihm ist die 1653 errichtete Rosenkranzbruderschaft verbunden, er ist vom Papst speziell privilegiert. Auf der Evangelienseite steht der Katharinen-Altar, darauf das Gnadenbild, „das täglich durch Wunder sich berühmt macht“. Auf der Epistelseite (also gegen Westen), sind die beiden Altäre zu Ehren Johannes des Täufers und des Evangelisten. In der Nähe der Sakristeitüre sind je ein Altar zu Ehren Joachims und Annas und des hl. Josefs.
Dank dem Bemühen von Dekan Fraissl war die Wallfahrt wieder aufgeblüht: von weit her kamen die Pilger, nicht nur aus dem Wipptal, aus dem Eisacktal, Inn- und Pustertal, aus Kärnten, Salzburg, Bayern, Wien und aus der Steiermark. Sie suchten in den verschiedensten Nöten Hilfe und Trost und nach Erhörung wollten sie der Gottesmutter Dank sagen. In allen möglichen Anliegen, bei Kindersorgen, in Kriegsgefahr, bei Viehseuchen und Wetternöten, in Krankheitsfällen und Seelenleiden nahmen die Pilger Zuflucht in Maria Trens.
Vielleicht steht die Marienkapelle auf der Apsis des mittelalterlichen ältesten Kirchenbaues? Um das Jahr 1498 hat der Pfarrer Johannes Aerb die Kirche um den Chor erweitern lassen. Eine Reihe von Steinmetzzeichen am Triumphbogen und an den Fensterlaibungen der Chorfenster außen geben davon Zeugnis. Das Wappen des Pfarrers Aerb, der in Stilfes begraben ist, befindet sich in Form eines großen A zusammen mit dem Rundmedaillon des Namens Jesu und dem Wappen der Jöchl (halbes Rind) am Scheitel des Westportals von der Pfarrkirche Trens mit der Jahreszahl 1498.
Der nach Süden gerichtete Chor der Kirche sowie die Portale, die in den älteren Bau eingebaut worden sind, stammen aus der Werkstatt des Adam Scheiter, Sohn des Baumeisters Thomas. Von Adam Scheiter stammen auch die Entwürfe für die Vollendung des Sterzinger Pfarrlanghauses und für die Kirchen von Valgenäun, Jaufental (1516), Thuins (1511), Ober- und Untertelfes, sowie die reizvolle Knappenkapelle St. Barbara in Gossensass (1515).
Die Rückwand der Kirche wird von einer zweigeschossigen Empore eingenommen, die auf zwei zierlich gedrehten Säulen aus strahlendem Ratschingser Marmor ruht. An der Rückwand entsprechen den Säulen zwei Wappenschilder an den Wölbungsfüßen (Jöchl und Anzinger).
Nach dem Niedergang der Wallfahrt in den Wirren der Reformation im 16. Jh. erlebte sie eine neue Blüte in den schweren Zeiten des 30-jährigen Krieges. Tausende von Bergknappen lebten nach 1500 in der Sterzinger Gegend und folgten der neuen Lehre Luthers. Beim Bauernaufstand 1525 wurden das Deutschhaus in Sterzing und der Widum von Stilfes geplündert; dann trat Ruhe ein. Unter Pfarrer Melchior Frum (1572-96) fanden 1577 und 1582 bischöfliche Visitationen statt. Die Seelsorger der Urpfarre Stilfes hatten seit dem 17. Jh. auch die Würde eines Rural- oder Landdekans inne; Johann Rämblmayr (1612-17) war der Erste. Unter dem Dekan Gabriel Fraissl (aus einer reichen und angesehenen Sterzinger Familie; 1634-61) nahm die Wallfahrt großen Aufschwung. Er gründete eine Rosenkranzbruderschaft, der viele prominente Leute beitraten. Er verfasste ein Urbar (Liste) um 1650, an dessen Ende auch die Verpflichtungen aufgezählt sind, die der Kooperator hat. Darin ist auch die Rede von Chorsängern und vom Organisten, der auch in Trens „Orgel schlagen muss“. Es gab immer wieder Rivalitäten zwischen den beiden Seelsorgestationen Stilfes und Trens; aber an Marienfesten wurde der Hauptgottesdienst mit Predigt und Amt sowie die nachmittägliche Vesper oder Rosenkranz in Trens gehalten. In einem 1636 verfassten Kalendarium wird die von Georg Fraissl 1659 gestiftete Monatsandacht genau geschildert, wobei besonders die Abhaltung von Prozessionen und Umgängen charakteristisch ist.
1644 erbaut Georg Fraissl eine neue Sakristei (zum Jubiläum 1928 wurde eine größere Sakristei angefügt), ließ die mittelalterliche Friedhofskapelle restaurieren, die von Bischof Jesse Perckhofer 1648 eingeweiht wurde. Auf diesen frommen Mann geht auch die Errichtung der Kapelle zurück, die an der Landstraße auf dem Weg nach Sterzing die Fuhrleute (Pracker, Tschanderer, Liener) und Pilger an Maria erinnern sollte. Wegen eines Gefechts in den Tiroler Freiheitskriegen heißt sie „Reiterkapelle“. Auf dem Weg nach Mauls begegnet uns noch die Fiechter-Kapelle, vor Stilfes die Lourdes-Kapelle mit einem Nepomukrelief an der Fassade. Neben dem neuen Pilgerweg zur Wallfahrtskirche steht ein Marmorbildstock mit einer Schmerzhaften. Diesen Weg im Angesicht des uralten Oaslerhofes (im Haus steckt ein mittelalterlicher Turm) gingen viele Pilger sogar auf den Knien!
Dekan Fraissl hatte volles Vertrauen beim Bischof und unternahm in seinem Auftrag eine Visitationsreise im Jahre 1653. Einem Bericht (veröffentlicht von Georg Schmid, Innsbruck 1914) ist zu entnehmen, dass damals auch die Seelsorgestationen von Terenten, Weitental, Rodeneck, Lüsen, Meransen mit Mühlbach, Pens und Reinswald im Sarntal zum Dekanat Stilfes gehörten. Von der Trenser Kirche heißt es im Jahre 1653: Filialkirche der Pfarre Stilfes zu Ehren Mariens mit fünf Altären; der Hochaltar Mariä Himmelfahrt. Mit ihm ist die 1653 errichtete Rosenkranzbruderschaft verbunden, er ist vom Papst speziell privilegiert. Auf der Evangelienseite steht der Katharinen-Altar, darauf das Gnadenbild, „das täglich durch Wunder sich berühmt macht“. Auf der Epistelseite (also gegen Westen), sind die beiden Altäre zu Ehren Johannes des Täufers und des Evangelisten. In der Nähe der Sakristeitüre sind je ein Altar zu Ehren Joachims und Annas und des hl. Josefs.
Dank dem Bemühen von Dekan Fraissl war die Wallfahrt wieder aufgeblüht: von weit her kamen die Pilger, nicht nur aus dem Wipptal, aus dem Eisacktal, Inn- und Pustertal, aus Kärnten, Salzburg, Bayern, Wien und aus der Steiermark. Sie suchten in den verschiedensten Nöten Hilfe und Trost und nach Erhörung wollten sie der Gottesmutter Dank sagen. In allen möglichen Anliegen, bei Kindersorgen, in Kriegsgefahr, bei Viehseuchen und Wetternöten, in Krankheitsfällen und Seelenleiden nahmen die Pilger Zuflucht in Maria Trens.